Die Rolle von Beschäftigten als Teil des Ganzen

Der Begriff der Rolle stammt vom mittelhochdeutschen ab und steht für „kleines Rad“. Im Räderwerk des Arbeits- und Gesundheitsschutzes kommt es auf die zuverlässige Funktion aller Räder an; ganz gleich, ob klein oder groß, ob schnell oder langsam drehend, ob am Anfang oder Ende der Wirkungslinie angeordnet. Die Erkenntnis aus der Analogie zur Mechanik zeigt uns deutlich, dass Arbeits- und Gesundheitsschutz nur funktionierend wirksam sind, wenn sich alle zuverlässig daran beteiligen. Fällt ein Rad aus, läuft die eingesetzte Energie zur Vermeidung von Unfällen und dem Schutz der Beschäftigten ins Leere.

Dieser Artikel soll daran erinnern, dass die Belange des Arbeitsschutzes und insbesondere die Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG), der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie weiteren DGUV-Vorschriften von allen Beteiligten umzusetzen sind. Sie fordern vom Unternehmer, sich eine Arbeitsschutzorganisation zu geben, aber auch von den Beschäftigten, diese im Rahmen ihrer Mitwirkungspflicht zu unterstützen. Dies geschieht durch Beachtung von Vorgaben und durch bewusstes sowie selbständiges Handeln bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten.

Schon das Arbeitsschutzgesetz nimmt die Beschäftigten in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz zur Unterstützung der Unternehmer in die Pflicht. Arbeits- und Gesundheitsschutz endet somit nicht in der Ebene von Unternehmern und Führungskräften, sondern muss auch von den Beschäftigen mitgetragen, umgesetzt und vor allen Dingen mit entsprechendem Verhalten, beherzigt werden.

Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass die Unternehmen besser geworden sind. Die Unfallzahlen sinken. Die Umsetzung des gesetzlich geforderten Arbeits- und Gesundheitsschutzes ist für die Unternehmer vergleichsweise leicht nachweisbar zu dokumentieren. Beschäftigte erhalten vom Unternehmer die notwendigen Unterweisungen und bestätigen durch Unterschrift, dass sie den Inhalt verstanden haben. Nun sind sie im Nachgang für eine gewissenhafte Umsetzung selber verantwortlich. Dies ist noch nicht in den Köpfen aller Beschäftigten angekommen. Die Überzeugungsarbeit ist bisweilen ermüdend.

Um Unternehmer bei dieser Überzeugungsarbeit zu unterstützen, haben die Berufsgenossenschaften, an der Spitze die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) als Spitzenverband, mit ihren Sozialpartnern bereits 2016 ein umfangreiches Präventionsprogramm ins Leben gerufen. Die dort enthaltenen Bausteine haben im Kern das Ziel, Unternehmer und Beschäftigte gemeinsam für die gesetzlich geforderte Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu motivieren. Das Präventionsprogramm „Bau auf Sicherheit. Bau auf Dich.“ wurde daher mit Unterstützung der Fachverbände erarbeitet. Im Mittelpunkt stehen fachspezifische Regeln und die betriebliche Vereinbarung, die Unternehmer und Beschäftigte im Arbeitsschutz zusammenführen. Ausführlich hatten wir dazu bereits im April berichtet.   

Was die Unternehmer seit vielen Jahren leisten, ist, den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen zu organisieren. Damit ist gemeint, alles im Blick zu haben, was sichere Arbeitsbedingungen schafft. Dazu gehört insbesondere Gefährdungen auszuschließen oder zu minimieren sowie bestehende Restgefährdungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Eine Wirksamkeitskontrolle der Maßnahmen ist ebenso Bestandteil einer Organisation des Arbeitsschutzes, wie die Unterweisung der Beschäftigten, mit dem Ziel, deren Verständnis der Unterweisungsinhalte sicherzustellen. Dazu ist die Gefährdungsbeurteilung das zentrale Instrument, jedoch nur ein Baustein des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Das Arbeitsschutzprotal „Sicherheit mit basISS-Net“ in Verbindung mit dem Arbeitsschutzsiegel „ASS-Gerüstbau“ von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau bieten dazu umfassende Hilfestellungen für die Mitgliedsunternehmen. Sie sind speziell auf die Belange des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes von Gerüstbauunternehmen zugeschnitten. Darüber hinaus wird das Arbeitsschutzsiegel „ASS-Gerüstbau“ von der DGUV im Rahmen ihrer Prämienprogramme als Arbeitsschutzzertifikat anerkannt.

Unterstützung bekommen Sie von bassISS-Net bei der Bestandaufnahme des betrieblichen Arbeitsschutzes mit dem GDA-ORGAcheck, der Ersteinrichtung des Online-Arbeitsschutzportals, beim Anlegen von Gefährdungsbeurteilungen und eines Gefahrstoffverzeichnisses sowie bei weiteren Betreuungsaktionen nach dem betrieblichen Bedarf. Diese können insbesondere Betriebs- und Baustellenbegehungen, die Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung mit Wirksamkeitskontrolle, die Bereitstellung von Betriebsanweisungen oder die Unterweisung der Beschäftigten sein.

Nutzen Sie daher die gegebenen Möglichkeiten aktiv, auch Ihre Beschäftigten mit einem eigenen Bewusstsein für den gemeinsamen Arbeits- und Gesundheitsschutz auszustatten. Bedienen Sie sich unserem Portal basISS-Net mit dem Arbeitsschutzsiegel „ASS-Gerüstbau“ und unterstützen Sie das Präventionsprogramm der BG BAU „Bau auf Sicherheit. Bau auf Dich.“; damit das Getriebe des Arbeits- und Gesundheitsschutzes seine Wirkung bis zum letzten Rad entfalten kann.

 

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