EU-Parlament stimmt für Abschaffung der Zeitumstellung

Der ursprünglich erhoffte Energie-Einspar-Effekt sei nicht eingetreten, heißt es in dem Beschluss des Parlaments. Zugleich habe der Zeitwechsel eine negative Wirkung auf die Gesundheit der Bürger, vor allem bei Kindern und älteren Menschen, und beeinträchtige nach Studien generell das Wohlbefinden der Bevölkerung.

Ein Flickenteppich verschiedener Regelungen, der entstehen würde wenn sich Deutschland und seine Nachbarstaaten für unterschiedliche Zeiten entschieden, soll vermieden werden. Daher soll ein Koordinierungsgremium aus Vertretern von EU-Kommission und Mitgliedstaaten helfen, eine möglichst einheitliche Lösung zu finden. Aus rechtlichen Gründen kann den EU-Staaten nicht vorgeschrieben werden, sich für eine Zeit zu entscheiden.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes fordert weiterhin, das jetzige System der Zeitumstellung beizubehalten. Eine dauerhafte Sommerzeit würde vor allem morgens eine große Belastung darstellen, meint der Hauptgeschäftsführer des ZDB, Felix Pakleppa: „Das kann unter Umständen sechs Wochen mehr dunkle Wege zur Arbeit und in die Schule bedeuten. Für die Bauunternehmen hat das zur Folge, dass wir die Baustellen beleuchten oder aber die Beschäftigten abends länger arbeiten müssen.“

Die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk stützt diese Position. „Eine Beibehaltung der ganzjährigen Sommerzeit würde unsere Arbeit auf den Baustellen erheblich beeinträchtigen und eine unnötige Gefährdung der Mitarbeiter in den Wintermonaten darstellen“, so Bundesinnungsmeister Marcus Nachbauer. „Diese Gefährdung gilt es unbedingt zu vermeiden.“

Wie geht es jetzt weiter?

Am 6. Juni tagt wieder der EU-Verkehrsministerrat. Im Namen der Mitgliedstaaten müssen die Minister ihre Position festlegen. Voraussichtlich im Herbst werden sich das EU-Parlament und der EU-Rat auf das endgültige Gesetz verständigen. Bis April 2020 müssen die EU-Staaten dann anmelden, ob bei ihnen künftig Sommer- oder Winterzeit gelten soll. Unklar ist, ob in Deutschland künftig dauerhaft die Sommer- oder Winterzeit gelten soll. Die Bundesregierung hat hierzu noch keine offizielle Position veröffentlicht.

Bild: AdobeStock #137825028

 

Noch kein Mitglied?

Ihre Vorteile als Mitglied:

  • Gehör finden – durch eine starke Interessenvertretung
  • Vorsprung gewinnen – durch aktuelle Informationen und einen starken Dialog
  • Fachkräfte sichern – durch Nachwuchsgewinnung und -förderung
  • Netzwerken bilden – durch Mitgliederversammlungen und andere Veranstaltungen
  • Wissen erwerben – durch Seminare, Schulungen und Beratung
  • Preisvorteile erhalten – durch Sonderkonditionen im Verbund
  • Mehr Sicherheit erreichen – durch Zertifizierungen im Arbeitsschutz
  • Unterstützung bekommen – in allen betrieblichen Belangen durch ein hochspezialisiertes Team
Jetzt Mitglied werden