Das war sie: Die Bundesfachtagung Gerüstbau 2023

Gruppenbild mit Jörg Dittrich

Los ging es gleich mit einem Highlight: Jörg Dittrich, seit Anfang des Jahres Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), beehrte Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau mit einem Besuch. In seinem Grußwort appellierte er an die Anwesenden, in gemeinsamer Anstrengung dafür zu sorgen, dass die Wertschätzung gegenüber Arbeit und Handwerk in der Gesellschaft weiter gesteigert wird. „Nur gemeinschaftlich können wir hier etwas bewegen“, so der Handwerkspräsident.

Besonders hob Dittrich die gelungene Zusammenarbeit mit Bundesinnungsmeister und Verbandspräsident Marcus Nachbauer hervor, seit 2019 auch Vizepräsident des ZDH: „Marcus Nachbauer steht nicht hinter mir, er steht neben mir!“ Nachbauer habe strategisch sehr viele kluge Gedanken in die Diskussion eingebracht und auch umgesetzt. Damit habe er den Gerüstbau in den vergangenen zehn Jahren gestärkt und spürbar vorangebracht.

Aber Nachbauer stehe nicht nur für Gerüstbau, so Dittrich. In seinen weiteren Ehrenämtern, ob im ZDH-Präsidium oder als Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, denke er weit über die Grenzen des eigenen Gewerks hinaus. „Solche Leute braucht das Handwerk in Deutschland“, betonte der Handwerkspräsident. Für seine Verdienste um das Handwerk in Deutschland verlieh er Nachbauer sodann das „Handwerkszeichen in Gold“, die höchste Auszeichnung, die der ZDH zu vergeben hat.

Nachbauer bezeichnete es als „große Ehre, diese Auszeichnung heute zu erhalten“. Die Ehrung seiner Leistung sei aber auch eine Ehrung der Gesamtleistung des Ehrenamts und Hauptamts. Ohne die großartige Teamarbeit aller Ehrenämtler und Mitarbeiter der Geschäftsstelle wäre dies nicht möglich. Und er ergänzte: „Mein größter Dank aber geht an meine Familie, die sehr häufig auf mich verzichten muss. Ohne deren Rückhalt, Verzicht und Unterstützung wäre das alles nicht möglich.“

Weitere Ehrungen nahm anschließend Frank Dostmann, stellvertretender Bundesinnungsmeister und Vizepräsident des Bundesverbandes Gerüstbau/Bereich Wirtschaft, Recht und Ausbildung vor. Geehrt wurden die jahrgangsbesten Jungmeister, Nick Kevin Weber und Tim Wlasow, sowie die drei Fachfrauen Franziska Kabisch, Sabrina Ristok und Ivonne Rasselnbruch.

Es folgten die ordentlichen Mitgliederversammlungen der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk sowie des Bundesverbandes Gerüstbau e.V. mit den Berichten von Vorstand und Geschäftsführung zu den einzelnen Fachbereichen sowie den Haushaltbeschlüssen. Thematisch ging es dabei unter anderem um die Imagekampagne zur Nachwuchswerbung, um die Gerüstbauleistungen bei der Installation von Photovoltaikanlagen, das Gesundheitsschutzprojekt „Gerüstbau-Gesund“ sowie die Handwerksnovelle mit dem Übergangsgesetz. Auch der Vorsitzende der Sozialkasse des Gerüstbaugewerbes, Dr. Stefan Häusele, erstattete Bericht.

Die zweite Tageshälfte begann mit einem Fachvortrag: Im Zentrum stand die Überarbeitung der ATV DIN 18451, deren Veröffentlichung für den Herbst 2023 erwartet wird. Holger Budroweit, stellvertretender Bundesinnungsmeister und Vizepräsident des Bundesverbandes Gerüstbau/Bereich Technik, sowie Werner Majer aus der Geschäftsstelle/Fachbereich Technik stellten die wesentlichen Änderungen der Neufassung vor. Beide verliehen der Hoffnung Ausdruck, dass die Überarbeitung das Streitpotenzial bei der Abrechnung von Gerüstbauleistungen deutlich verringern werde.

Zum Festabend versammelten sich dann alle im Eventpalast, dem Pantheon Leipzigs, auf dem Gelände der alten Messe. 1913 zur Internationalen Baufachausstellung (IBA) erbaut, sollte das Gebäude die Leistungsfähigkeit der jungen Stahlbetonbautechnik demonstrieren. Kai Flößner, Landesbevollmächtigter für den Bereich Sachsen, sprach ein kurzes Grußwort, ehe sich die Teilnehmer bei kulinarischen Genüssen unterschiedlichster Art austauschen und nach Belieben netzwerken konnten. Auch die Hotelbar wurde zu intensiven Gesprächen genutzt.

„Unternehmensnachfolge – Eine Aufgabe der Generationen“ – so war der „Talk im Gerüst“ überschrieben, der traditionell den zweiten Tagungstag bestimmt. Übernehmende und Übergebende, Rechts- und Unternehmensberater diskutierten, moderiert von Holger Budroweit und Sandro Rende, Leiter des Arbeitskreises Wirtschaft, Recht und Ausbildung, welche Faktoren bei einer gelungenen Unternehmensübergabe eine Rolle spielen. Und das sind ziemlich viele: Rechtliche und betriebswirtschaftliche, dazu persönliche Aspekte - schließlich geht es bei Unternehmen zuallererst um Menschen.

In einer Sache waren sich alle Beteiligten einig: Das Thema muss frühzeitig angegangen werden – im Idealfall mit einem Vorlauf von bis zu zehn Jahren. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Übergabe für alle Beteiligten zufriedenstellend abläuft. Auch in einem weiteren Punkt herrschte Einigkeit auf dem Podium: Gute Berater spielen in dem Prozess eine wichtige Rolle. Letztlich aber liege es am Unternehmer selbst, seinen Betrieb für die nächste Generation attraktiv zu machen.

Übernehmende und Übergebende betonten vor allem eines: Eine Unternehmensübergabe ist, wie der Titel der Veranstaltung festhält, tatsächlich eine „Aufgabe der Generationen“, bei der beide Seiten Flexibilität und Rücksichtnahme beweisen sollten. Und nicht zuletzt müssen die Mitarbeitenden früher oder später in den Prozess eingebunden werden – denn schließlich sind sie es, die das eigentliche Kapital eines Unternehmens ausmachen.

Mit einem gemeinsamen Ausflug und einem Abendessen im Historischen Ratskeller klang die Veranstaltung schließlich aus.

Sabrina Luther, Geschäftsführerin von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau, zeigte sich begeistert von der Tagung: „Die Stimmung war sehr gut und der fachliche Austausch intensiv. Besonders gefreut habe ich mich über die Teilnahme vieler junger Familien und die bunte Mischung aller Generationen.“

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