Hilfskonvoi an die ukrainische Grenze

Die Lastwagen wurden von eigenen Fahrern gesteuert, wobei Herr Nachbauer es sich nicht nehmen ließ, sich selbst hinters Steuer eines der Lkw zu setzen. Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau sowie unsere Dachorganisation der Bauwirtschaft, die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB), beteiligten sich jeweils mit Geldspenden an der Aktion. Auch viele Mitgliedsbetriebe kamen unserem Aufruf nach und spendeten. Hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.

Auf dem Münchwiesenhof von Sabine und Jochen Theisen wurden im Voraus Sachspenden angenommen, sortiert und verpackt. Die Hilfsbereitschaft war riesengroß: „Seit Bekanntwerden der Aktion war auf unserem Hof der Teufel los“, freut sich Jochen Theisen. „Mit einem solchen Andrang hätten wir nie gerechnet.“ Gesammelt wurden vor allem haltbare Lebensmittel, Konserven, warme Decken, Hygieneartikel, Babynahrung und -windeln, Taschenlampen und Batterien. Insgesamt kamen über 200 Paletten zusammen. „Ein Großteil unserer Fracht bestand aus medizinischen Hilfsmitteln, wie Kompressen und Verbandsmaterial, Penicillin, Insulin und andere Medikamente“, beschreibt Nachbauer. „Hierfür wurden etwa 20.000 Euro der gespendeten Gelder investiert.“ Denn gerade die medizinische Versorgung ist vor Ort nahezu zusammengebrochen, der Bedarf ist sehr groß. Für die sinnvolle Zusammenstellung der Hilfsmittel arbeiteten die Initiatoren eng mit der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen (GoLu) und dem Katastrophenschutz zusammen. Besonderer Dank gilt auch der Firma Berghuis, deren Inhaber Paul Berghuis ebenfalls Spenden sammelte und einen der vier Lkw beisteuerte, sowie der Firma Engtra, die mit einem Sattelzug inklusive Gabelstapler unterstützte, so dass vor Ort alle Paletten schnell entladen werden konnten.

Die extreme Hilfsbereitschaft der polnischen Bevölkerung und Regierung hat die Beteiligten besonders beeindruckt. Was hier in kurzer Zeit unbürokratisch geschaffen wurde, um den Nachbarn in der Ukraine zu helfen, ist unbeschreiblich. So entschied man sich, einen Teil der Spendengelder in Zamocs an eine Stiftung zu übertragen, die unter anderem zwei medizinische Container gekauft hat, ausgestattet mit Medikamenten und medizinischem Material zur Erstversorgung im Krisengebiet. Diese werden nächste Woche mit einem Konvoi in die ukrainische Stadt Kowla transportiert. Der Präsident der Stiftung, Patryk Panasiuk, ist im polnischen Verteidigungsministerium als Experte beschäftigt.

Nach vier Tagen und über 3.000 gefahrenen Kilometern ist der Konvoi am Sonntag, 13. März wieder heil in Rheinland-Pfalz angekommen. Auf die Rückreise nach Deutschland nahmen die Organisatoren noch drei Frauen und deren insgesamt vier Kinder mit. „Wir mussten vor Ort für die Flüchtlinge bürgen, doch war es zu keiner Zeit eine Frage, sie nicht mitzunehmen“, so Nachbauer.

Ein besonders großer Dank gilt allen Fahrern, Helfern, Spendern und natürlich den Organisatoren, Jochen und Sabine Theisen sowie Marcus Nachbauer. Ohne den enormen Zusammenhalt und das schnelle, unbürokratische Engagement wäre diese Aktion so nicht möglich gewesen. „Wir denken, dass es einer der größten privat organisierten Hilfstransporte war“, so Nachbauer. „Auch wenn es auf die Gesamtsituation betrachtet nur ein kleiner Beitrag war, sind wir sehr stolz auf das, was uns hier gelungen ist.“ Wir als Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau freuen uns und sind dankbar, dass auch viele Mitglieder die Aktion mit ihren Spenden spontan so toll unterstützt haben.

 

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