ZDH-Konjunkturbericht II/2015

Die Geschäftslage der Betriebe klettert im 3. Quartal 2015 wieder auf ihr Allzeithoch vom Herbst 2011. Eine stabile gesamtwirtschaftliche Konjunktur, die gute Verbraucherstimmung und die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum und Sanierungen lassen die Nachfrage nach Handwerksprodukten und -dienstleistungen im Vergleich zum guten Vorjahresquartal noch einmal steigen.

Auftragsbestände, Betriebsauslastung und Umsätze sind im Vorjahresvergleich genauso gestiegen, wie die Einstellungs- und Investitionsbereitschaft der Betriebsinhaber. Folgerichtig beurteilt beinahe jeder zweite Inhaber seine aktuelle Geschäftslage als gut (49 Prozent). Nur noch jeder Zehnte berichtet davon, dass seine Geschäfte schlecht laufen. Hinzu kommt die wachsende Zuversicht für die Geschäftsentwicklung bis zum Jahresende: 90 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere oder zumindest stabile Geschäftsentwicklung. Der Geschäftsklimaindex für das Handwerk, der Lage und Erwartungen bündelt, erreicht mit 90 Punkten den höchsten Wert seit Beginn der bundesweiten Befragung. Mit Ausnahme der personenbezogenen Dienstleistungshandwerke hat sich die Beurteilung der Geschäftslage in allen Handwerksbereichen verbessert. Den größten Zuwachs gab es in den Kfz-Handwerken, wo 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal von einer guten oder zufriedenstellenden Geschäftslage berichten (87 Prozent). Triebfeder dieser Entwicklung ist vor allem die Belebung des Neu- und Gebrauchtwagenmarktes.

Am besten ist die Lagebeurteilung nach wie vor in den Bau- und Ausbaugewerken, die von weiter gewachsenen Wohnungsbauaktivitäten und hohen Investitionen in (energetische) Sanierungen profitieren. Mehr als jeder zweite Inhaber im Bau- und Ausbaubereich schätzt seine Geschäftslage als gut ein.

Die Umsätze der Lebensmittelhandwerke liegen aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach hochwertigen regionalen Lebensmitteln über dem Vorjahresniveau. Die gute gesamtwirtschaftliche Konjunktur lässt Auftragsbestände und Umsätze bei den handwerklichen Zulieferern steigen.

Die Umsatzbeurteilung durch die Betriebe fällt besser aus als im Vergleichsquartal. Im Herbst 2014 gaben 78 Prozent der Betriebe an, dass ihre Umsätze gestiegen oder konstant geblieben sind. Aktuell sind es 80 Prozent. Am besten haben sich die Umsätze in den Bau- und Ausbaugewerken entwickelt. Aufgrund der im Vorjahresvergleich schlechteren Auftragslage melden die Gesundheits- und die personenbezogenen Dienstleistungshandwerke einen Rückgang ihrer Erlöse. Das Handwerk hat gegenüber dem Vergleichsquartal mehr zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, das geben 17 Prozent der Betriebe an und damit 1 Prozentpunkt mehr als zuvor. Stabil geblieben ist der Anteil der Betriebe, die Beschäftigung abgebaut haben (11 Prozent). Die einstellungsfreundlichsten Betriebe finden sich im Ausbauhandwerk und unter den handwerklichen gewerblichen Zulieferern. Aber auch die Baubetriebe und die Betriebe aus den Gesundheitshandwerken fragen verstärkt Personal nach.

Die Investitionstätigkeit im Handwerk nimmt zusätzliche Fahrt auf. Betriebe die weniger und Betriebe die mehr investiert haben, halten sich im Herbst 2015 die Waage. Der In-vestitionsindikator liegt damit erstmals seit dem Herbst 1992 nicht im negativen Bereich. Die investitionsfreudigsten Handwerksgruppen sind die Lebensmittel- und Kfz-Gewerke.

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