Parlamentarischer Jahresempfang der Bundesvereinigung Bauwirtschaft

Diesmal stand der Parlamentarische Jahresempfang der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) ganz im Zeichen der Europawahl. Die traditionelle Gesprächsrunde trug den Titel „Bau in der Klemme zwischen Berlin und Brüssel: Wie bauen wir in Zukunft?“.
Im Rahmen seiner Begrüßungsansprache in seiner Funktion als BVB-Vorsitzender stellte Bundesinnungsmeister Marcus Nachbauer die Wahlforderungen der BVB vor. „Wir brauchen ein klares „Ja“ zu Europa und jede Stimme, um ein mögliches Erstarken populistischer Parteien zu verhindern“, so Nachbauer. In diesem demokratischen Europa brauche es aber auch einen starken Binnenmarkt, der der Wirtschaft Freiräume lässt, damit sie ihr volles Potenzial entfalten kann.
An die zukünftigen Abgeordneten richtete der BVB-Präsident einen klaren Appell: „Wir brauchen bürokratiearme, praxisnahe und wirtschaftsfreundliche Maßnahmen. Wir brauchen mehr denn je eine Politik, die die wirtschaftliche Realität der Unternehmen berücksichtigt.“ Neben dem Bürokratieabbau nannte Nachbauer weitere konkrete Themenfelder wie die immer weiter steigenden energetischen Anforderungen und technischen Vorgaben sowie die grenzüberschreitende Mobilität von Dienstleistungen, Auszubildenden und Arbeitnehmern im Binnenmarkt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Im Anschluss folgte dann eine Gesprächsrunde zum Thema „Bau in der Klemme zwischen Berlin und Brüssel: Wie bauen wir in Zukunft?“. Auf dem Podium diskutierten hierbei die Europaabgeordnete Hildegard Bentele, Mitglied der Europäischen Volkspartei sowie Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter MdB, Vorsitzender des Europaausschusses, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Carina Konrad, sowie Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) und Geschäftsführer der BVB.
Im Zentrum der Diskussion stand vor allem die Frage nach dem Bürokratieabbau: Welche Lösungsstrategien sehen die Parteien dafür, die bürokratischen Belastungen zukünftig endlich nachhaltig abzubauen, anstatt sie ständig zu erweitern? Felix Pakleppa konnte hier viele Beispiele einer Überregulierung benennen. Einsicht zu diesem „Übermaß“ an Bürokratie zeigten dabei alle Abgeordneten. Nach den Wahlen wird sich zeigen, ob aus dieser Einsicht Taten folgen.