Zahlreiche Entscheidungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene orientieren sich an der sogenannten Systemrelevanz der jeweiligen Regelungsadressaten. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat in einer Übersicht zusammengestellt, welche systemrelevanten Beiträge Handwerksunternehmen gerade auch in Pandemie-Zeiten erbringen. Diese Übersicht er-hält im aktuellen Lockdown zunehmend eine wichtige Rolle, insbesondere im Hinblick auf die Kindernotbetreuung, bei der vor Ort die Systemrelevanz ein maßgebliches Kriterium ist. Sie wurde dem BMI (Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat) und dem BMG (Bundesgesundheitsministeriums) sowie den kommunalen Spitzenverbänden übermittelt. Die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk hat sich dafür eingesetzt, dass auch der Gerüstbau als systemrelevantes Gewerk eingestuft und auf dieser Übersicht vermerkt wird.

Wichtig:

Es handelt sich bei dieser ZDH-Übersicht um keine offizielle, amtliche Liste. Sie ist vielmehr als Argumentationshilfe und Orientierungsrahmen dafür gedacht, dass die jeweilige Handwerksorganisation auf Landesebene bzw. vor Ort mit den maßgeblichen Entscheidungsträgern Regelungen zur Systemrelevanz von Handwerksbetrieben suchen und im Idealfall vereinbaren.

Bei der Identifizierung betriebsindividueller Systemrelevanz kommt es im Einzelfall vielfach auf den jeweiligen betrieblichen Kontext an. In der Übersicht sind entsprechende Erläuterungen aufgeführt. Ein wichtiger Aspekt kann z. B. die Ausführung unabdingbarer Reparaturen und weiterer handwerklicher Dienstleistungen in bzw. für Einrichtungen sein, die zur kritischen Infrastruktur zählen; aktuell beispielsweise im Gesundheits- und Pflegebereich. Im jeweiligen Kontext ist anzuraten, dass der betreffende Handwerksbetrieb von seinem Auftraggeber eine entsprechende Bescheinigung erhält. Hierfür kann ggf. eine Sensibilisierung der betreffenden Auftraggeber seitens der örtlichen Handwerksorganisation hilfreich sein.

ZDH-Übersicht