ZDH-Trendmessung 2021
Deutlich gestiegene Wahrnehmung des Handwerks – Handwerkermangel kommt als gesellschaftliches Problem im Bewusstsein an
Zum „Bild des Handwerks bei den Bürgern“ hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Ende letzten Jahres eine Trendmessung durch das Forsa-Institut durchgeführt. Insgesamt kommt die repräsentative Befragung bei über 1.500 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland zu erfreulich verbesserten Ergebnissen über die allgemeine Wahrnehmung des Handwerks, die Bedeutung unseres Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiches und die Attraktivität handwerklicher Berufe.
Folgende Erkenntnisse leiten sich aus der Befragung ab:
- Die allgemeine Wahrnehmung des Handwerks kehrt wieder auf den Höchststand (64 Prozent) zurück. Es bestätigt sich die Einschätzung aus dem Vorjahr, dass der seinerzeitige Rückgang (55 Prozent) von einer situationsbedingten Aufmerksamkeitskonzentration auf die Pandemie ausgelöst war.
- Das Bewusstsein von der gesellschaftlichen Bedeutung des Handwerks hat einen neuen Höchstwert erreicht (87 Prozent). Das Bewusstsein von der persönlichen Bedeutung des Handwerks hält sich souverän über der 90 Prozentmarke (93 Prozent).
- Die deutlichste Veränderung gegenüber den Vorjahren verzeichnet die Befragung bei der Sorge der Bürgerinnen und Bürger vor dem Handwerkermangel. Dieser Wert hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt (von 19 auf 44 Prozent). Damit wird erkannt, dass die Nachwuchssorgen der Betriebe (Anstieg von 26 auf 29 Prozent) vor allem auch ein Problem für die Bürger und deren Versorgung sind. Die gesellschaftliche Debatte, die der ZDH und die Handwerksorganisation zu dieser Frage angestoßen haben und weiter führen, ist also in der Öffentlichkeit angekommen. Folgerichtig und ebenfalls erfreulich ist, dass deutlich mehr Befragte als in den Vorjahren das soziale Ansehen von Handwerkerinnen und Handwerkern mit deren „Gebraucht-werden“ verknüpfen. (Anstieg von 41 auf 56 Prozent).
- Folgerichtig ist vor diesem Hintergrund auch die verbesserte Einschätzung von den guten Zukunftseinschätzungen (Anstieg von 80 auf 82 Prozent) und von den Verdienstmöglichkeiten (Anstieg von 36 auf 41 Prozent) im Handwerk. Das Bewusstsein von der Sicherheit der Arbeitsplätze (Top-Wert 85 Prozent) fällt in eine ähnliche Kategorie.
- Aktuell: Dass Material- und Lieferengpässe ein Problem für viele Handwerksbetriebe sind und sich eben auch auf die Versorgung der Bürger niederschlagen, erkennen 20 Prozent.
Seit 2008 untersucht Forsa im Auftrag des ZDH, wie das Handwerk von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Die Trendstudie bildet u.a. die Grundlage für die Ausrichtung der Imagekampagne des Handwerks.