„Bau-Turbo“ verabschiedet – Branche fordert weitere Maßnahmen
Mitte Oktober hat der sogenannte Bau-Turbo im Bundesrat seine letzte parlamentarische Hürde genommen. Die Baubranche begrüßt das Maßnahmenpaket – und fordert zugleich weitere Schritte, um das Bauen in Deutschland wieder attraktiver zu machen.
Er war ein zentrales Versprechen der neuen Bundesbauministerin Verena Hubertz: der „Bau-Turbo“. Mehrere Änderungen im Baugesetzbuch (BauGB) sollen dafür sorgen, dass Wohnungen künftig deutlich schneller gebaut werden können. Nach dem Bundestag hat zuletzt auch der Bundesrat zugestimmt. Nun liegt es an den Kommunen, das Angebot zu nutzen und die planungstechnischen Vereinfachungen umzusetzen.
„Es ist gut, dass die Bauministerin hier Druck gemacht hat“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Der „Bau-Turbo“ sei wichtig, damit die Behörden schneller planen können.
Aber, so betont Pakleppa auch: „Ein Bau-Turbo allein baut noch keine Häuser, es sind die Menschen im Land.“ Viele Bauwillige würden durch hohe Zinsen, wenig Fördermöglichkeiten und viel Bürokratie weiterhin ausgebremst. Hier brauche es dringend weitere Maßnahmen. Zentraler Baustein sei hier vor allem ein Förderkonzept für den Gebäudetyp E, der ein vereinfachtes und damit kostengünstigeres Bauen ermöglicht.
Auch Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau fordern weitere Maßnahmen von der Bundesregierung. Vor allem private Bauherren, die in Deutschland für zwei Drittel der Bauanträge verantwortlich sind, müssen von der Bundesregierung stärker in den Blick genommen werden. Hier braucht es einen Mix aus Förder- und Entlastungsmaßnahmen – andernfalls droht der „Bau-Turbo“ ins Leere zu laufen.