Neues Ausbildungszentrum für das Gerüstbauer-Handwerk in Magdeburg

In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel Aufbauarbeit geleistet. Drei Ausbildungszentren sind in den Handwerkskammern Berlin, Dortmund und Frankfurt-Rhein-Main entstanden. An den drei Orten wird der Schulunterricht durch die örtlichen beruflichen Schulen durchgeführt. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit der Qualität der Ausbildung in den Zentren“, so Frank Dostmann, stellvertretender Bundesinnungsmeister Wirtschaft, Recht und Ausbildung der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk. „In den Ausbildungszentren haben wir spezialisierte Lehrkräfte und Ausbilder, und verfügen dank der Umlage der Betriebe an die SOKA GERÜSTBAU, der öffentlichen Förderung durch Bund und Länder sowie der Unterstützung der Gerüsthersteller über einen hervorragenden Materialbestand.“ Carsten Burckhardt, stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, ergänzt: „In den Zentren wird nicht nur nach dem neuesten Stand der Technik geschult, Auszubildende lernen hier auch den aktuellen Standard der Arbeitssicherheit kennen. Das nehmen sie mit in die Betriebe.“

Von der Handwerkskammer Berlin wurde die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) seit dem Jahr 1996 für die Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Bildungs- und Innovationszentrum „Waldfrieden“ (BIZWA) in Bernau bei Berlin durchgeführt. Diese langjährige Kooperation endet aus wirtschaftlichen Gründen zum 31. Januar 2022. Die Tarifvertragsparteien haben sich daher mit der SOKA GERÜSTBAU bereits Ende 2019 auf die Suche nach einem neuen Partner für die nordöstlichen Bundesländer begeben.

Diesen haben sie mit dem Bau Bildung Sachsen-Anhalt e.V. und seinem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Magdeburg gefunden. Im ÜAZ Magdeburg wird Aus- und Fortbildung im Hoch- und Tiefbau sowie in den Ausbaugewerken seit vielen Jahren und mit hoher Professionalität betrieben. Das Ausbildungszentrum verfügt über ein angeschlossenes Internat.

Die Übernahme der Ausbildung im Gerüstbau ist ein ehrgeiziges Projekt, denn natürlich ist nicht alles vorhanden. Insbesondere fehlen eine hohe Halle, in der in den Wintermonaten unterrichtet werden kann und eine ausreichend große Außenfläche. „Hätten wir gewusst, was in so kurzer Frist umgesetzt werden muss, hätten wir wahrscheinlich nicht so schnell zugesagt“, schmunzelt Gerald Bock, Leiter des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums in Magdeburg. Er kann aber auch schon über große Fortschritte berichten: Zwei Ausbilder aus Berlin haben bereits zugesagt, auch als Ausbilder in Magdeburg tätig zu werden. Zudem konnten zwei neue Ausbilder aus dem Gerüstbauer-Handwerk verpflichtet werden. Die baulichen Maßnahmen, besonders der Bau der neuen Ausbildungshalle und die Gestaltung des Außengeländes, schreiten gut voran. Material aus Berlin, das nicht mehr für die verbleibenden ÜLU-Wochen benötigt wird, wird bereits Lkw für Lkw von Berlin nach Magdeburg transportiert.

Auch für die Auszubildenden des derzeitigen dritten Lehrjahres konnten gute Lösungen gefunden werden. Die Handwerkskammer Berlin wird die derzeitigen Klassen des dritten Lehrjahres bis Ende Januar 2022 schulen. Damit können die Auszubildenden die ÜLU in Berlin zu Ende führen. Auch die Gesellenprüfungen im Winter 2021 und im Sommer 2022 werden durch den Gesellenprüfungsausschuss der Handwerkskammer Berlin durchgeführt.

Die SOKA GERÜSTBAU als Koordinator der Ausbildung geht daher davon aus, dass die ÜLU für die Unterstufen und die Mittelstufen im Februar 2022 wie geplant in Magdeburg starten wird. „Dann wird sicherlich noch nicht alles fertig sein, aber die Ausbildung wird in gewohnter Qualität durchgeführt werden können“, so Dr. Stefan Häusele, Vorstand der SOKA GERÜSTBAU. „Dass wir bereits jetzt so weit sind, ist nur dem hohen Engagement der beteiligten Personen, besonders dem Team im ÜAZ Magdeburg und dem Ausbilderteam in Berlin zu verdanken.“

 

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