Rückgang im Bau – Branche appelliert an Bundesregierung

Einmal pro Monat veröffentlicht das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die aktuelle Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland sowie den Vergleichswert aus dem Vorjahr. Seit mehr als einem halben Jahr zeigt sich dabei das gleiche Bild. Die Zahlen gehen steil nach unten. Minus 25,9 Prozent im Mai, minus 28,5 im Juni – der letzte, Mitte August veröffentlichte Wert. Noch drastischer ist der Einbruch bei den Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier nannte das Statistische Bundesamt zuletzt einen Rückgang von 35 bzw. 53 Prozent. Als Grund gelten die weiter steigenden Baukosten sowie zunehmend ungünstige Finanzierungsbedingungen.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, bezeichnet die Situation als dramatisch. Dennoch sei die „Brisanz der Abwärtsspirale“ noch nicht bei allen angekommen. Vor der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg fordert Pakleppa deshalb ein klares Signal der Bundesregierung: „Das angekündigte Baupaket muss kommen!“

Auch die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) richtet im Vorfeld der Klausurtagung einen Appell an die Bundesregierung. Der Einbruch bei den Baugenehmigungen wirke sich zusehends auf die gesamte Wertschöpfungskette Bau aus. „Ohne eine sofortige Kursumkehr werden viel zu wenig Wohnungen gebaut werden, es wird zu sozialen Verwerfungen auf den Wohnungsmärkten kommen und die für die Bauaufgaben benötigten Fachkräfte in andere Branchen abwandern“, warnt der BVB-Vorsitzende, Bundesinnungsmeister Marcus Nachbauer.

Konkret fordert die BVB unter anderem die Einräumung von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer, eine weitere Aufstockung der Mittel im Sozialen Wohnungsbau von Bund und Ländern sowie eine Eigenheimförderung für Familien mit Kindern durch Zuschüsse und Zinsstützung. Nötig sei außerdem, die Koppelung der Förderung an den strengen energetischen Standard EH40 zumindest temporär auszusetzen. Nur wenn Bund und Länder bei alldem kongruent handeln, könne es gelingen, den Wohnungsbau in Deutschland wieder zu beleben, so Nachbauer.

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